Die richtige Ernährung bei COPD
Bei einer COPD-Erkrankung kann sich der grundsätzliche Energiebedarf bis auf das 10fache erhöhen. Weil die Atmung erschwert ist, steigt die Atemarbeit. Daraus kann sich ein ausgeprägter Eiweißmangel entwickeln. So wird verstärkt Muskeleiweiß abgebaut, was den Rückgang der Muskelmasse und -kraft sowie eine verminderte Belastbarkeit zur Folge hat.
Häufig passt das gewohnte Essensverhalten bei COPD-Patienten nicht mit der Erkrankung zusammen. Die Nahrung reicht mengenmäßig oder qualitativ nicht aus. Zu wenig Kalorien, Eiweiß, Vitamine oder Spurenelemente führen bei jedem fünften COPD Patienten zu einer Mangelernährung. Vor allem ältere Menschen nehmen die Anzeichen oft erst spät wahr. Aus der einseitigen Ernährung ergeben sich Gewichtsprobleme, meistens ein Gewichtsverlust. Aber auch wer zu viel Gewicht auf die Waage bringt, kann mangelernährt sein. Beides fordert dem Körper zusätzliche Energieleistungen ab, erhöht die Infektanfälligkeit und wirkt sich negativ auf den Verlauf einer COPD aus. Eine angemessene Ernährung kann viel zur Stärkung des Immunsystems und zur Linderung der COPD-Symptome beitragen.
COPD-Patienten sollten deshalb schon im frühen Stadium eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen, die die persönlichen Ess- und Trinkgewohnheiten und mögliche damit zusammenhängende Beschwerden berücksichtigt. Im Regelfall ist sie auch Teil einer COPD Schulung.
Um die Atemmuskulatur zu stärken, benötigen COPD-Patienten Lebensmittel, die reich an Nährstoffen und Energieträgern sind. Für den Erhalt der Muskelmasse brauchen sie mehr Eiweiß als Gesunde, auch wenn Appetitlosigkeit, Atemnot beim Essen und Verdauungsproblemen infolge der Medikamenteneinnahme das oft verhindern. Besonders zu empfehlen sind Eiweißkombinationen aus Getreide, Milchprodukten, Eiern und Kartoffeln.
Gleichzeitig sind ausreichend Vitamine, Omega 3-Fettsäuren und Kalzium wichtig für COPD-Patienten. Mit frischem Obst und Gemüse lässt sich der Vitaminbedarf decken, auch als Snack zwischendurch. Omega 3-Fettsäuren beugen Entzündungen vor und wirken sich günstig auf das Immunsystem aus. Sie sind in fettreichen Salzwasserfischen, aber auch in Lein-, Walnuss- und Rapsöl oder in Walnüssen enthalten. Wegen des hohen Osteoporose-Risikos muss auch immer auf eine ausreichende Kalziumzufuhr geachtet werden, z.B. in Form von Milch und Milchprodukten, kalziumreichem Mineralwasser oder Gemüse.
Selbstverständlich darf auch das Trinken nicht vergessen werden. Es erleichtert das Abhusten und schafft freie Atemwege.
Zur Sicherheit sollte regelmäßig das Gewicht kontrolliert und der Body Mass Index (BMI) berechnet werden. Er sollte zwischen 21 und 25 kg/m² liegen, im optimalen Fall eher im oberen Normbereich, um dem Muskelabbau vorzubeugen.
Ernährung und Bewegung gehören zusammen
Jede Form von Bewegung, auch wenn sie noch so gering ist, erhält die Mobilität, baut Muskelmasse auf und verringert das Osteoporose-Risiko. Alle Studien, die auf diesem Gebiet bei COPD-Patienten durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass eine Änderung der Ernährung nur dann einen deutlichen positiven Effekt auf die Belastbarkeit und Lebensqualität hat, wenn sie mit regelmäßiger Bewegung und Sport kombiniert wird. Aus diesem Grund gehören Ernährungs- und Bewegungstherapie stets zusammen.
Weitere Ernährungstipps für COPD-Patienten
Husten Sie vor dem Essen den Schleim ab, damit der Hunger nicht nachlässt.
Nehmen Sie sich Zeit, essen Sie bewusst und in Ruhe.
Verteilen Sie Ihre Mahlzeiten auf viele kleine Portionen über den Tag, um das Verdauungssystem nicht zu überlasten. Das wirkt sich auch günstig auf Ihre Lungenfunktion aus.
Essen Sie abends weniger als tagsüber und geben Sie Ihrem Körper die Chance gründlich zu verdauen, bevor Sie sich schlafen legen.
Essen Sie salzarm. Zuviel Salz im Essen kann die Atmung erschweren.
Trinken Sie erst nach dem Essen wegen der schnellen Sättigung.
Beobachten Sie, wie Sie auf bestimmte Lebensmittel reagieren und passen Sie Ihre Ernährung entsprechend an.
Ernährung bei COPD
Wenn Sie sich bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung - COPD - vollwertig und eiweißreich ernähren, können Sie Ihren Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und gleichzeitig Ihre Abwehrkräfte stärken.
Eine COPD kann körperlich sehr anstrengend sein und den Energiebedarf Betroffener sogar bis auf das Zehnfache erhöhen. Viele COPD-Patienten haben zudem bei akuten Atembeschwerden kaum Appetit. Die Folge: Sie nehmen immer weiter ab und können ihr Normalgewicht nicht mehr halten. Bei Untergewicht fehlt dem Körper Energie, sodass die Ausdauer sinkt und das Atmen noch schwerer fällt. Gleichzeitig steigt das Risiko, an einem Infekt zu erkranken. Auch Knochenschwund, die sogenannte Osteoporose, entwickelt sich dann häufiger. Ebenso ungünstig ist das andere Extrem: Übergewicht. Denn zu viele Kilos führen dazu, dass das Herz mehr arbeiten muss. Der Körper benötigt mehr Sauerstoff, doch gleichzeitig ist die Atem-Hilfsmuskulatur geschwächt. Daher ist die Atmung meist flach, Betroffene leiden schneller unter Atemnot und sind infektanfälliger.
Tipp
Oft lassen sich ernährungsbedingte Beschwerden durch einfache Anpassungen verbessern. Fragen Sie Ihren Arzt, ob Sie von einer persönlichen Ernährungsberatung profitieren können - er kann Sie dazu beraten.
Essen für mehr Luft
Legen Sie Wert auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Damit versorgen Sie Ihren Körper mit hochwertiger Energie. Ernährungsmediziner empfehlen reichlich Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und zwei bis drei Fleischmahlzeiten pro Woche. Dabei sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bekömmlicher als wenige große. Genießen Sie Ihre Mahlzeit in Ruhe. So bekommen Sie auch während des Essens genug Luft.
Ernährungstipps:
Zehn bis 15 Prozent Eiweiß (0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht)
Bevorzugen Sie Fisch, fettarmes Fleisch, Milchprodukte sowie Eier. Milchprodukte enthalten zusätzlich viel Kalzium, das wichtig für Ihre Knochengesundheit ist.
Hochwertiges pflanzliches Eiweiß steckt unter anderem in Nüssen und Getreidesorten wie Hafer oder Hirse. Hülsenfrüchte sind für die meisten Patienten mit COPD eher ungünstig, denn sie können Blähungen auslösen. Diese drücken von unten auf das Zwerchfell und behindern die ohnehin eingeschränkte Atmung.
25 bis 30 Prozent Fett
Greifen Sie vorrangig zu hochwertigen pflanzlichen Fetten wie zum Beispiel Rapsöl, natives Olivenöl, Soja- und Distelöl. Sie enthalten sogenannte mehrfach ungesättigte Fettsäuren und helfen, das ungünstige LDL-Cholesterin niedrig zu halten. Verwenden Sie tierische Fette wie etwa Butter und Schmalz nur in Maßen.
Omega-3-Fettsäuren gelten als entzündungshemmend. Sie stecken vor allem in Kaltwasserfischen wie Lachs, Forelle und Hering sowie in Walnuss- und Leinöl.
Nüsse enthalten konzentrierte Energie in Form guter Fette und Eiweiß. Damit können Sie Müsli und Nachspeisen anreichern oder sie einfach als Zwischenmahlzeit knabbern.
Etwa 50 bis 60 Prozent Kohlenhydrate
Besonders gesund sind sogenannte komplexe Kohlenhydrate, wie sie in den Vollkornvarianten von Nudeln, Reis und Kartoffeln enthalten sind.
Vitamine
Gemüse, Salat und frisches Obst liefern wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Damit stärken Sie Ihr Immunsystem und beugen Infekten vor.
Hochkalorische Spezialnahrung
Nehmen Sie trotz angepasster Ernährung weiter ab? Dann kann sogenannte hochkalorische Trinknahrung aus der Apotheke helfen, Ihr Energiedefizit auszugleichen. Ihr Arzt kann Sie dazu beraten.
Trinken
Nehmen Sie pro Tag etwa 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich. Dadurch bleibt der Schleim dünnflüssig und Sie können besser abhusten. Leiden Sie unter einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), empfiehlt Ihnen Ihr Arzt eine individuelle Trinkmenge.
Warme Getränke können den schleimlösenden Effekt steigern.
Bevorzugen Sie stilles, möglichst kalziumreiches Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetee sowie Saftschorle aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Saft.
Leiden Sie unter Appetitmangel, dann greifen Sie lieber erst nach dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten zu einem Getränk. Trinken Sie möglichst nicht direkt vor oder während Ihrer Mahlzeiten, denn selbst klares Wasser kann den Appetit dämpfen.