Ein Vernebler ist eine effektive Methode, um zu inhalieren. Die Inhalationsflüssigkeit wird hierbei nicht erhitzt und verdampft, sondern zerstäubt. Es entstehen sogenannte Aerosole (feiner Nebel mit kleinsten Teilchen). Das hat gegenüber Wasserdampf den Vorteil, dass die Partikelgröße je nach Gerät so klein ist, dass auch tiefere Areale der Bronchien und nicht nur die Nasenschleimhaut erreicht werden.
Die Inhalation von Kochsalzlösung (0,9-prozentige isotonische Natriumchlorid-Lösung) beispielsweise mit einem Druckluft- oder Ultraschallvernebler ist zur Prophylaxe von Erkältungskrankheiten geeignet, da es die Schleimhäute feucht hält und damit die Selbstreinigungsfunktion zusätzlich unterstützt. Eingeatmete Viren und Bakterien bleiben an der befeuchteten Schleimhaut besser haften und werden wieder nach oben Richtung Rachen transportiert, von wo aus sie abgeschluckt werden. Die Magensäure tut ihr Übriges.
Das Inhalieren der Kochsalzlösung bewirkt außerdem, dass sich die Oberflächenspannung der Schleimhaut erhöht. Das verbessert die Reinigungsfunktion zusätzlich.
Natürlich werden Zusätze wie Cortison, Salbutamol oder zum Beispiel Berodual bei akutem Bedarf mit Trägerstoff Kochsalzlösung verwendet, für eine Besserung der Atemwege.
Ein Vernebler, Pari Boy, Inhalationsgerät bekommt man in der Regel vom Arzt über Rezept verschrieben und Ihr bekommt diese in der Apotheke. Kosten ist die normale Rezeptgebühr, wer von Zuzahlungen nicht befreit ist.
Wann Sie besser nicht inhalieren sollten
Erwachsene mit entzündlichen Hauterkrankungen, Augenerkrankungen, sehr niedrigem Blutdruck oder Kreislaufstörungen sollten nicht mit heißem Wasserdampf inhalieren – egal ob mit oder ohne Zusätze. Kinder sollten Sie keinen heißen Wasserdampf inhalieren lassen, da die Gefahr sich zu verbrühen zu groß ist. Außerdem dürfen bei ihnen keine Zusätze verwendet werden, die ätherische Öle enthalten. Diese können zu schweren Atemproblemen führen.
Die richtige Inhalationstechnik für Asthmatiker und Asthmatikerinnen und bei COPD
Bei der Inhalation mit Cortison, wie es Patientinnen und Patienten mit Asthma verschrieben wird, ist die richtige Technik entscheidend. Sonst kann es zu Nebenwirkungen kommen.
Wenn Sie mit Cortison inhalieren müssen, ist die richtige Technik beim Einatmen wichtig. Bevor der Wirkstoff in den Bronchien ankommt, muss er zunächst den Mund- und Rachenraum passieren. Dort bleiben normalerweise bis zu 80 Prozent der Partikel zurück. So können unerwünschte Nebenwirkungen wie Heiserkeit oder Pilzbefall auftreten. Deswegen spülen Sie Ihren Mundraum aus oder Putzen Sie Ihre Zähne nach jeder Anwendung mit Kortison. Mit der richtigen Technik gewährleisten Sie, dass sich 20 bis 30 Prozent des Medikaments in den Bronchien ablagern.
Patienten und Patientinnen mit Asthma müssen ihre Medikamente täglich inhalieren. Für die optimale Wirksamkeit kommt es allerdings auf die richtige Technik an. Denn nur so kommt der Wirkstoff in ausreichender Menge in der Lunge an.
Wichtig ist:
Die Dauer der Einatmung: Je länger die Einatemzeit und das Volumen, desto besser können die Tröpfchen mit der Schleimhaut in den Bronchien in Kontakt treten und sich dort festsetzen. Vor der Inhalation sollte deshalb immer kräftig ausgeatmet werden, um anschließend das Atemvolumen zu vergrößern.
Die Art des Inhalationsgeräts: Je nachdem ob Sie mit Dosieraerosolen inhalieren oder mit Pulverinhalatoren, unterscheidet sich die richtige Technik. Bei der Inhalation von Dosieraerosolen wird das Asthma-Medikament versprüht, deshalb sollten Sie langsam und tief einatmen. Bei der Pulverinhalation ziehen Sie die Luft hingegen schnell und stark ein, damit die winzigen Pulverteilchen in die Lunge gelangen können. Eine dritte Möglichkeit ist die Inhalation von Medikamenten mit einem Vernebler. Die Trägerlösung ist dabei häufig Kochsalzlösung, zu der das entsprechende Medikament zugegeben wird. Je nachdem ob Sie durch die Nase oder den Mund inhalieren, gibt es eine passende Maske oder ein Mundstück. Den erzeugten Nebel atmen Sie langsam und tief ein und in die Maske beziehungsweise das Mundstück wieder aus.
Verschreibt Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin einen Inhalator, sollten Sie sich das Gerät immer ausführlich erklären lassen und ein paarmal die Anwendung üben.
So funktioniert das Inhalieren zu Hause mit Wasserdampf:
Für das Inhalieren von Wasserdampf füllen Sie einen Topf oder eine Schüssel bis knapp unter den Rand mit heißem Wasser und geben je nach ärztlicher Empfehlung Zusätze hinzu. Dafür eignen sich Thymian-, Salbei, denen eine beruhigende Wirkung auf die Atemwege nachgesagt wird.
Vorsicht: Nicht jedes deklarierte Produkt ist gesundheitsförderlich. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sprach zum Beispiel eine Warnung für hochkonzentriertes Teebaumöl aus. Sprechen Sie bei Fragen oder Unsicherheiten mit Ihrem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin.
Als Zusatz eignet sich auch normales Kochsalz – drei Esslöffel können Sie in das heiße Wasser mischen. Eine weitere, beliebte Inhalationsflüssigkeit ist heißer Kamillentee.
Wenn das Wasser etwas abgekühlt ist, setzen Sie sich zum Inhalieren an einen Tisch, beugen Sie sich über Topf oder Schüssel und breiten Sie ein Handtuch so über Ihren Kopf und das Inhalationsgefäß, dass der heiße Wasserdampf nicht entweichen kann. Halten Sie mit Ihrem Gesicht immer etwa zwei Handbreit Abstand zum heißen Wasser, damit Sie sich nicht verbrühen. Dann atmen Sie mit Mund und Nase den heißen Dampf ein. Wie lange Sie inhalieren, bleibt Ihnen überlassen. Eine Dauer zwischen 10 und 20 Minuten ist empfohlen.
Nach der Inhalation sollten Sie nicht ins Freie gehen und sich keiner Zugluft aussetzen. Ältere Menschen können sich für eine Weile ins Bett legen, um den Kreislauf zu schonen.