ATEM Coach und  Selbsthilfegruppe COPD
für Lungenerkrankungen und Depressionen

Warum eine Selbsthilfegruppe und welche Vorteile sind damit verbunden ?

Statt sich weiter einsam mit seinen Schwierigkeiten zu fühlen, geht man Beziehungen zu anderen Menschen ein und fühlt sich durch den sozialen Austausch als Teil einer Gruppe.
Die Gruppendynamik kann sich positiv auf jeden Einzelnen entfalten. Selbsthilfegruppen helfen nicht nur bei einem Suchtproblem, sondern können auch bei anderen chronischen Erkrankungen oder Behinderungen dazu beitragen, besser mit der eigenen Situation umzugehen.
Die Gemeinschaft aus Menschen, die gleiche oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann eine starke Energie freisetzen. Die Verbundenheit stärkt, trägt, unterstützt, tröstet, motiviert: „Ich kann Dir nicht sagen, wie man es behandelt. Aber ich kann Dir sagen, wie es mir geholfen hat.“ So kann man in einem geschützten Rahmen von- und miteinander lernen, Wissen vermitteln und die eigene Gesundheitskompetenz stärken.

Generell spielt das Alter der Betroffenen/Angehörigen keine Rolle. Dennoch haben sich in der Vergangenheit in einigen Bereichen altersspezifische Gruppen, Zusammenschlüsse von „jungen“ Betroffenen und Angehörigen innerhalb einer bestehenden Selbsthilfeorganisation oder auch eigenständige „junge“ Organisationen gebildet.
Hintergrund bei der jungen Selbsthilfe ist oft, dass die Herausforderungen zur Bewältigung des Alltags mit einem Suchtproblem oder bei einer chronischen Krankheit bei „jüngeren“ Betroffenen andere sind, als bei „den Älteren“. Ein Beispiel: Ein junger Mensch mit der Diagnose Depression, der noch am Anfang der beruflichen Laufbahn steht, beschäftigt sich mit anderen beruflichen und privaten Herausforderungen als eine Person, die erst im Rentenalter an einer Depression erkrankt ist.

Wichtig: Der Besuch bei einer Selbsthilfegruppe kann eine ärztliche oder psychologische Begleitung nicht ersetzen. Sie kann aber parallel zu einer Therapie oder Beratung eine sinnvolle Ergänzung sein. Hier findet man vielfältige Unterstützung bei der Bewältigung dieser Erkrankung, im Alltag, und man vergrößert das eigene Wissen über Sucht, Chronische Erkrankungen und die Rückerlangung von Gesundheit bzw. deren Verbesserung.

Wie läuft das Treffen in einer Selbsthilfegruppe ab?
Pauschal lässt sich das natürlich nicht beantworten. In der Regel treffen sich Gruppen regelmäßig zu einem festvereinbarten Termin. Seit der Corona-Pandemie laufen viele Treffen online ab. Wir sind speziell im Social Media TikTok präsent, da wir auch die Jungend informieren möchten. Selbstverständlich kann uns jeder auch per Email oder bei Telegramm als Erstkontakt kontaktieren.

Kann ich in einer Selbsthilfegruppe wirklich ehrlich sein?
Auf jeden Fall. Denn alles, was bei einem Meeting besprochen wird, bleibt in der Gruppe und dringt nicht nach draußen. Es ist alles Freiwillig ! Dies betrifft die geschlossene Telegramm Gruppe, die ein geschützter Raum für alle ist ! Der öffentliche Chat ist freiwillig !

Wie kann ich an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen?
In den meisten Fällen kann man einfach hingehen, ohne Anmeldung und ohne sich vorher oder nachher in eine Teilnehmerliste eintragen zu müssen. Alles ist freiwillig, es gibt keine vorgeschriebenen Mindesttermine, keine Hierarchien. Durch die Runde führt meist ein Gruppenverantwortlicher, der aber auf gleicher Ebene steht wie die alle anderen.

Wo finde ich eine Selbsthilfegruppe?
Auf den Internetseiten der „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)“ gibt es unter anderem die Möglichkeit, mit dem Stichwort der jeweiligen Erkrankung gezielt nach bestehenden Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen zu suchen.
Außerdem gibt es eine Reihe von regionalen Kontaktstellen vor Ort, die in einer Datenbank gesammelt sind. Diese Kontaktstellen können Ihnen Auskunft geben über individuelle Angebote von Menschen aus Ihrer Nähe, die eine Gruppe gegründet haben oder Hilfe anbieten.
Für Menschen mit unklaren oder seltenen Erkrankungen ist es mitunter schwierig, eine passende Gruppe zu finden. Daher gibt es eine Suchfunktion speziell für Selbsthilfegruppen zu seltenen Erkrankungen. Diese Gruppen sind oft überregional angesiedelt und weit verstreut.

Wichtige Grundsätze für unsere Selbsthilfegruppen

Selbstbetroffenheit:
Jede/r geht in erster Linie um seiner selbst willen in die Gruppe, nicht um anderen zu helfen.
Freiwilligkeit:
Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist ein freiwilliger, eigenverwantwortlicher Entschluß.
Verschwiegenheit:
Alles, was in der Gruppe besprochen wird, muß in der Gruppe bleiben (Gruppenschweigepflicht).
Gleichberechtigung / gleiche Verantwortung:
Alle Gruppenmitglieder sind gleichberechtigt, es gibt keine Leitungsperson. Dies ist ein wichtiges Wesensmerkmal von Selbsthilfegruppen und sollte im Selbstverständnis jedes Gruppenmitgliedes tief verankert sein. Inhaltliche und organisatorische Aufgaben werden von allen Gruppenmitgliedern selbstverantwortlich erledigt.
Selbstbestimmung:
Die Autonomie der Selbsthilfegruppe ist unantastbar – unabhängig davon, in welchen Räumen sie sich trifft. Alleine die Gruppe bestimmt ihre eigenen Ziele und Arbeitsweisen.
Verbindlichkeit:
Die Teilnahme an einer Gruppe sollte für alle Gruppenmitglieder verbindlich sein. Ist ein/e Teilnehmer/in verhindert, sollte er/sie ein anderes Gruppenmitglied darüber informieren. So braucht die Gruppe nicht über die Gründe des Fernbleibens zu spekulieren und kann sich ungehindert auf ihre Arbeit konzentrieren.
Pünktlichkeit:
Die Gruppentreffen sollten immer pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt beginnen. Das pünktliche Erscheinen aller Gruppenmitglieder sollte selbstverständlich sein. Zu spät Kommende stören den Ablauf der Gruppensitzung ganz erheblich.
Kostenlos:
Die Teilnahme ist kostenlos
Essen und Trinken: Während einer Gruppensitzung sollte weder geraucht noch gegessen werden, da dies die Disziplin und die Konzentrationsfähigkeit mindert. Die Gruppe kann stattdessen kleine Pausen einlegen.
Verlassen der Gruppe:
In der Regel kann man erst nach einem längeren Erfahrungszeitraum beurteilen, ob die Gruppe eine Bereicherung ist oder nicht. Eine Entscheidung gegen eine weitere Teilnahme sollte in der Gruppe persönlich mitgeteilt und nicht über ein anderes Gruppenmitglied ausgerichtet werden. Diese Vorgehensweise entlastet die Gruppe von Spekulationen über den Austritt und hilft eventuelle Mißverständnisse zu klären. Die Entscheidung eines Gruppenmitgliedes, nicht mehr teilnehmen zu wollen, sollte von allen akzeptiert werden. Niemand soll zur Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe überredet werden.